bis heute sind elf von mir gestaltete monographien des fotokünstlers elger esser entstanden. die bücher
sind dabei nicht als serie konzipiert. jedes einzelne hat seinen speziellen charakter der gestalterisch auf die thematisierte werkgruppe eingeht.
konzeption, entwurf, satz, projekt-management
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esser-monographien im schirmer/mosel verlag: 2000 ›veduten und landschaften‹, 2002 ›cap antifer – étretat‹, 2008 ›ansichten‹, 2009 ›eigenzeit‹, 2012 ›nocturnes à giverny‹, 2017 ›combray‹, 2018 ›morgenland‹.
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im selbstverlag: ›veduten und landschaften‹ (vorläufer der schirmer/mosel ausgabe), ›posed spaces‹, ›marne + loire‹, ›wrecks‹.
elger esser wurde 2016 mit dem oskar-schlemmer-preis geehrt. begleitend zur ausstellung in der staatlichen kunsthalle karlsruhe, entstand die publikation »combray«. combray ist ein fiktiver ort, den marcel proust für sein buch auf der suche nach der verlorenen zeit erfand. esser sucht und findet diesen ort überall in frankreich. die abbildungen im buch sind streng nach arrondissements geordnet. die etwas kryptisch anmutende schrift der titel lehnt sich bewusst an beschriftungen älterer provinzbahnhöfe frankreichs an.
für die werkgruppe giverny fotografierte elger esser in dem berühmten garten claude monets. für die nachtaufnahmen habe ich mir etwas besonderes einfallen lassen: da diese naturgemäß sehr dunkel sind, wurde das bildumfeld tiefschwarz auf mattes papier gedruckt, damit kein papierweiss die nächtliche stimmung der bilder überstrahlt. zusätzlich wurden die abbildungen speckig lackiert, um sie vom hintergrund abzuheben. auf diese weise sieht man die sterne wandern.
das buch ›eigenzeit‹, erschien 2009 anlässlich der retrospektive des düsseldorfer künstlers elger esser im kunstmuseum stuttgart. Das buch sollte kein gewöhnlicher ausstellungskatalog sein, sondern eher ein lesebuch mit bildern. die arbeiten des künstlers sollten also nicht stärker gewichtet erscheinen, als die texte, die – im übrigen allesamt von namhaften autoren, wie cees nooteboom, friedrich heubach, hubertus von amelunxen und alexander pühringer – keineswegs nur die künstlerische arbeit elger essers kommentierten, sondern eigenständige literarische beiträge zum thema fotografie darstellen.
in der werkgruppe ›ansichten‹ bearbeitet elger esser antiquarische postkarten aus seinem gigantischen, über jahrzehnte gewachsenen archiv. er nimmt ausschnitte der karten und vergrößert sie um ein vielfaches, so dass großformatige, grobgekörnte ›seestücke‹ entstehen. die buchgestaltung greift die arbeitsweise auf: die abbildungen werden in den anschnitt gesetzt, die typografie bricht aus dem satzspiegel aus und die ungewöhnlichen bildtitel sind frei positioniert.
machen sie mal ein hardcover buch, das nach etwas aussieht aber nur 48 seiten hat! die lösung war eine japanische bindung. das verdoppelt die papiermenge, so dass der buchbinder ausreichend material zum binden hat. das buch beinhaltet 15 fotografien elger essers, die auf dem berühmten küstenabschnitt zwischen cap-antifer und étretat an der französischen atlantikküste entstanden sind und sich auf einen briefwechsel zwischen flaubert und maupassant beziehen.
das erste buch des damals (2000) noch völlig unbekannten düsseldorfer künstlers elger esser fand auf anhieb eine erstaunlich große resonanz. das hat uns gefreut und führte dazu, dass schon ein jahr später das nächste buch in der pipeline war.
